Glück und Lebensfreude – Maya weiß, wie’s geht

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Glück und Lebensfreude – Maya weiß, wie’s geht

Maya ist ein Golden-Retriever-Mädchen. Sie ist 3 ½ Jahre alt, hat schon jede Menge gelernt und ist unglaublich mutig.

Sie kann zum Beispiel alleine die Treppe rauf und runter gehen. Angelehnte Türen öffnet sie geschickt mit ihrer Nase. Zielstrebig findet sie mich, egal wo ich bin. Ist sie aufgeregt und freut sich oder hat womöglich einen Bärenhunger und erwartet ihr Frühstück, dreht sie sich wie rasend im Kreis, immer rechts herum. Man sollte ihr dann besser aus dem Weg gehen und beim Kreiseln nicht so genau hingucken, sonst wird’s einem schwindlig beim Zuschauen.

Will sie spielen, holt sie sich ihr Bärchen, schmeißt es in die Luft und bellt herrlich ausgelassen. Reagiere ich nicht sofort, wiederholt sie das, ihr Bellen wird dann lauter und fordernder. Ganz eindeutig ruft sie „Los jetzt! Ich will schütteln, schleudern und zerren und dafür brauche ich einen Sparrings-Partner! Dich also!“ Dann wieder, wenn ich in der Küche sitze, steht sie plötzlich neben mir und stupst mich mit ihrer Nase an, ein verschmitztes Lächeln im Gesicht. Ihre wunderschönen Augen blitzen dabei übermütig. Hat sie so meine Aufmerksamkeit gewonnen, nimmt sie meine Hand oder auch meinen Unterarm ins Maul und zieht ganz vorsichtig an mir. Das bedeutet, sie will ein bisschen mit mir rangeln.

Ist sie zum Schmusen aufgelegt, hat sie es am liebsten wenn ich mich vor sie hinhocke, sie ganz in meine Arme nehme und sie ihren Kopf in meinen Bauch drücken kann. Diese Zwiesprache mit mir braucht sie täglich, immer für ein paar Minuten. Hat sie genügend Liebe getankt, dreht sie sich um und geht einfach. Kreiselnderweise natürlich. Typisch Maya eben.

Den hauseigenen Garten kennt sie in- und auswendig. Sie liebt es, hier in aller Ruhe herumzustreifen und dabei Witterung aufzunehmen. Der Wind erzählt ihr seine Geschichten.

Es gibt einen kleinen Hügel, meistens läuft sie direkt hinauf und dreht dort ihre Kreise. Sind die Geschäfte erledigt, kommt sie gut gelaunt wieder heruntergetrabt. Interessanterweise klappt das meist ohne Kreise, dafür dann in einem leicht schrägen, tapsigen Gang, was wohl an der nur schwach ausgebildeten Muskulatur ihrer Hinterläufe liegt.

Gehen wir Gassi, darf sie hier auf ihrer eigenen Straße sogar ganz ohne Leine gehen. Hier kennt sie sich aus wie in ihrer Westentasche. Manchmal schnuppert sie gefühlte Stunden am selben Grashalm, dann wieder läuft sie aufgeregt hin und her. Und egal wo ich bin, sie orientiert sich an mir. Merke ich, dass sie nach mir sucht, spreche ich sie immer wieder an „Maya, hier bin ich“ und ich schnalze mit der Zunge. Woraufhin sie mich in Nullkommanichts findet und glücklich wedelnd wieder bei mir ist.

An der Leine geht sie am liebsten links von mir. Auf diese Weise nutzt sie meinen Körper als natürliche Unterstützung, um trotz ihres ständigen Rechts-Dralls geradeaus gehen zu können. Kluges Mädchen. Immer wieder berührt sie dabei mit ihrer Nase meine Beine oder meine Jacke, hält ständigen Kontakt zu mir. Kennt sie sich irgendwo nicht so gut aus, geht sie sehr vorsichtig voran. Ich bestärke sie dann und lobe sie, wie gut sie das macht.

Maya rührt mich jeden Tag aufs Neue. Mit ihrem Mut und ihrer Lebensfreude, mit ihrem Eifer und ihrer ungestümen Aufgeregtheit. Am allermeisten aber mit ihrem absoluten Vertrauen zu mir.

Warum das so besonders ist? Maya ist ein Epi-Fellchen. In der Zeit, seit ich hier bin, hatte sie aber bisher nur einen einzigen Anfall. Sie hat kein Großhirn, nur ein Kleinhirn, ihr ewiges Rechtsdrehen hat wohl neurologische Ursachen. Während eines epileptischen Anfalls dreht sie sich übrigens immer links herum. Ach ja, und sie ist blind.

Maya stört das alles nicht. Sie kennt sich aus in ihrem Revier und meistert tapfer und souverän zugleich jede Herausforderung. Doch das Allerwichtigste für sie ist: Ihre zwei Menschen lieben sie über alles.

Glückliche Maya.

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